Schreiben und Lesen verändert sich, wir wissen das. Was kann das für die Produktion von Literatur bedeuten? Für die Krimiautorin zum Beispiel, die für ihre Story recherchiert: Was geschieht mit dem ganzen Material, das sie zusammengetragen hat? Wie wäre es mit einem Making-of zu ihrem Buch? Kontext und Hintergrund auf einer Website zu erweitern, wäre auch für Sachbücher eine gute Möglichkeit. Leser können dann Fragen stellen, kommentieren und sogar eigenes Material hinzufügen.

Man kann so aber auch Geschichten erzählen. So wie etwa Lynden Gillis das mit GetFisk! tut. So wie die Handlung die Figuren an diverse Schauplätze führt, sind die Ebooks mit Links zu vielfältigen Informationen gefüttert, manchmal wie Fußnoten, oft zu externen Websites. Der Lektürefluss wird dadurch nicht aufgehalten, vielmehr wird auf diese Weise Kontext hergestellt, der Leser zu Mitautoren macht. Wie so etwas auch im Sachbuch oder im Journalismus Möglichkeiten eröffnet, zeigt etwa die Knowledge Map, die in der Washington Post einer ausführlichen Reportage über den Islamischen Staat übergeworfen wurde.

Reiseschriftsteller oder Kochbuchautoren finden auch rasch den Wert, den Kontext- und Gemeinschaftsbildung ihnen bieten.  Leser erhalten einen tieferen Einblick, kommen wieder, weil sie sich mit dem, woran sie teilhaben, identifizieren, und den Verkäufen oder mehr noch einem Crowdsourcing nutzt es auch.

Schreiben und Lesen werden so zum Update. Als Prinzip verstanden dient das der Aktualität, der Sorgfalt und der Nachhaltigkeit. Das Buch lebt weiter, in der Community, die von Lesern und Autoren gebildet wird. Das Buch ist ihr beider Kontext.